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Kino für den Traum von alten Zeiten

SÜDKURIER-Domino: Egon Kenke will von Uwe Kemmer, dem Vorsitzenden des neugegründeten Vereins Universum Nostalgiekino wissen, wann die Radolfzeller mit regelmäßigen Kinovorstellungen rechnen können.

 
Freut sich auf lange Kinoabende: Uwe Kemmer (links), Vorsitzender des Vereins Universum Nostalgiekino, zeigt Egon Kenke einen Amateur-Filmprojektor aus den 60ern.

Ich finde es toll, dass der Verein sich um das alte Universumkino kümmert. Wie kam es dazu?
Wir dachten eigentlich auch, dass das Gebäude abgerissen wird. Ein guter Freund hatte dann die Idee, aus dem Universum ein Nostalgiekino zu machen. Der Filmclub Radolfzell hat dann einfach bei der Stadt nachgefragt. Dort hieß es, wir könnten die Idee umsetzen, aber es werde keine finanzielle Unterstützung durch die Verwaltung geben.

Wie wird das Projekt jetzt finanziert?

Das Gebäudemanagement der Verwaltung hat das berechnet und kam zu dem Schluss, dass eine Renovierung mit öffentlichen Geldern nicht finanzierbar ist. Deshalb machen wir das jetzt in Eigenleistung. Die Sparkasse hat uns unterstützt, die Stadtwerke haben die Stühle gespendet.

 

Es braucht eine Menge Helfer für solch eine Aktion, wie ist das geregelt?

Bisher haben wir etwa 2000 Stunden investiert, haben bei Handwerksfirmen nach Materialien gefragt. Etwa zehn Personen aus dem Verein sind beim Umbau aktiv und sind fast täglich dort beschäftigt. Außerdem hat es eine neue Vereinsgründung gegeben. Neben dem Filmclub gibt es jetzt den Verein Universum Nostalgiekino. Das war wichtig, weil nicht jeder, der Filme dreht, auch an einem Nostalgiekino beteiligt sein möchte. Es gibt aber viele Überschneidungen bei den Mitgliedern.

 

Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung?

Sie unterstützt uns so gut wie möglich. Im Wesentlichen können wir selbstständig arbeiten, das Bauamt steht uns beratend zur Seite. Entgegenkommen haben wir bei den Sonderveranstaltungen erfahren. Wir mussten einen formalen Bauantrag stellen und dürften das Gebäude eigentlich noch nicht nutzen. Jetzt dürfen wir aber ein Mal im Monat eine Sonderveranstaltung anbieten. Das ist für uns wichtig, weil eine große Nachfrage besteht.

 

Nach welchen Kriterien werden die Filme ausgesucht?

Es gibt eigentlich keine Vorgaben. Allerdings sind wir ein gemeinnütziger Verein, dürfen den kommerziellen Kinos also keine Konkurrenz machen. Wir können alles spielen, was nicht aktuell in den Kinos läuft. Wir richten uns nach den Zuschauerwünschen, schließlich soll das Kino sich selbst tragen. Derzeit kann man im Internet abstimmen, es gibt drei Filme zur Auswahl: „Dr. Schiwago“, „Easy Rider“ und von Hitchcock „Der unsichtbare Dritte“.

 

Werden die Filme auf DVD gezeigt?

DVD ist ja eigentlich kein Kinoformat. Auch heute werden im Kino 35 Millimeter-Filme gezeigt. Nur 20 Prozent der deutschen Filmtheater sind digital umgerüstet.

Wann ist mit der offiziellen Eröffnung zu rechnen?

Im kommenden Jahr feiert der Filmclub sein 40-jähriges Bestehen. Dazu sind mehrere Events geplant, eine wird die Eröffnung des Universums sein. Wir hoffen, dass es bis Mai 2011 klappt.

 

Wie ist bisher die Resonanz der Bevölkerung und von Sponsoren?

Wir waren selbst überrascht von der Resonanz und sind besonders stolz, dass unsere Auswahl die Leute anspricht. Durch den Erfolg gibt es jede Menge Leute, die das Kino unterstützen wollen. Auch die Filmförderung Stuttgart unterstützt uns.

 

Fragen: Egon Kenke

Antworten: Uwe Kemmer

Zusammenfassung:

Claudia Wagner

 

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